Kinobesuch: Mo Asumang – „Die Arier“ – Ein Besuch, der Mut machte und zum Gespräch anregte

Es ist nicht schön, dass Menschen anderer Hautfarbe beschimpft und gedisst werden! Es darf nicht sein, dass Menschen wegen ihres Glaubens kritisiert und beäugt werden! Es kann nicht sein, dass sich Menschen mit queerer Sexualität gemobbt und nicht angenommen fühlen! Dies soll und darf nicht sein, – geschieht aber dennoch!

Der Dokumentarfilm Arier geht auf diese Fragen zu: Mit beherztem Mut ergreift die Filmregisseurin Mo Asumang das Thema Rassismus beim Namen und geht auf Menschen mit rechtem Gedankengut zu. Ebenso machen sich zwei Schulen auf und besuchen den Film mit anschließender Diskussion: Schüler*Innen der Grund- und Mittelschule St. Nikola und der Grund- und Mittelschule Passau-Neustift – interessiert am offenen Gespräch zu diesem Thema.

Die Regisseurin Mo Asumang gibt dem Film den Titel „Die Arier“. Auslöser wurden für sie massive Anfeindungen und Drohungen gegenüber ihrer Person aufgrund einer kritischen Berichterstattung über die rechte Szene. Im Gepräch mit den Schülerinnen und Schülern berichtet Mo Asumang darüber, wie sie bewusst den Dialog mit Vertretern der rechts-nationalgesinnten Gruppen suchte: Neonazis, Burschenschaften, rechtsgerichteten Fanatikern in den heutigen USA bis hin zu Vertretern des Kukluxklanes.

Der Film zeigt Asumang ebenso im Gespräch mit deren Freundin, der 2021 verstorbenen Esther Bejarano, ehemals Mitglied des Mädchenorchesters Auschwitz und KZ-Überlebende, die ihrerseits ihr Handeln vor allem über die Musik immer wieder in den Dienst gegen Rassismus stellte. Im Film zeigte Bejarano nun offen und klar ihre ablehnende Position gegenüber einer heutigen, neuen und rechten Polemik.

Dabei geht Mo Asumang in ihrem Film von eignen Familienbildern aus: Bildern aus Fotoalben von Großeltern einer Zeit der NS-Diktatur und Großeltern aus der Welt eines afrikanischen Ghanas. Sie spricht mit den Schülerinnen und Schülern offen über Fragen, die sie an ihre eigene Geschichte stellte und wie sie  beschloss, mit dem Dokumentarfilm Mut zu zeigen, und sogenannten rechten Verbänden mit persönlichen Gesprächen entgegenzutreten.

Courage, Mut und Kraft, sich gegen die Feindlichkeit aufzumachen, ist auch das Motto der Grund- und Mittelschulen Passaus – der GMS St. Nikola und der GMS Passau – Neustift mit Konzepten wie Schule ohne Rassismus, Woche der Demokratie oder Woche gegen Rassismus. Dabei wird besonders deutlich, dass es immer wieder Projekte zum gemeinsamen Miteinander sind, die Schüler zusammen ins Gespräch bringen, Alltag reflektieren lassen und zum bewussten Handeln gegen Rassismus befähigen.

Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen bringen dies auch offen und beherzt in der anschließenden Diskussion zum Ausdruck. Hier fragen sie nach Mo Asumangs Ängsten und Gedanken, interessieren sich für die Filmaufnahmen und fragen nach der Motivation der Regisseurin zu ihrem Projekt.

Es wird sichtbar, dass Delina, Geovanna und Diana sowie Alex und Mahommed aus den 8. und 9. Klassen der beiden Passauer Grund- und Mittelschulen ihre eigenen Erfahrungen mit einbringen, Interesse an der Zukunft in unserem Schulleben zeigen und Zukunft ohne Rassismus im Hier und Jetzt mitprägen wollen.

Mo Asumang wurde dabei von Susanne Winter aus dem bayerischen Staatsministerium im Rahmen von Integration und Inklusion begleitet. Winter,  im Namen von Staatssekretärin Gudrun Brendel-Fischer angereist, zeigte ihrerseits, wie wichtig die Veranstaltung gerade für die jungen Leute ist.

Im Namen der Stadt Passau eröffnete Stadträtin Erika Träger  die Veranstaltung und verwies ihrerseits auf die Wichtigkeit, dem Rassismus, der oft schon im Kleinen beginne,  immer wieder entgegenzutreten.

Es ist nicht schön, dass Rassismus heute immer noch und leider immer wieder sein Gesicht zeigt. Die Filmemacherin Mo Asumang demonstrierte, wie man dem entgegentreten kann. Passaus Schülerinnen und Schüler wiederum waren interessiert und offen für Asumangs Eintreten. Ein Kinobesuch der besonderen Form, ein Film der Mut macht, besonders auch den Lehrern der Schulen: Bettine Schenker, Julia Hammer-Heller und Thomas Krispin.